Es ist vollbracht! Der diesjährige Marathon in der atemberaubenden Schlucht der Ardeche im Süden Frankreichs ist Geschichte.
Wie bereits in vielen Jahren zuvor haben sich zahlreiche Sportler unseres Vereins kontinuierlich und umfassend auf dieses Ereignis vorbereitet. Aber dennoch sollte es eine Premiere geben. In diesem Jahr wollten es 8 Sportler ganz nach vorn schaffen – Ihrem Ziel, einen Podestplatz zu erringen ordneten sie alles unter. Angefangen von einer einjährigen Vorbereitung mit Krafttraining im Winter und Bootstraining ab dem Frühjahr sollte in diesem Jahr auch die Entwicklung eines neuen Bootes für den gewünschten Erfolg sorgen. Mit Hilfe von Sponsoren, allen voran der Fa. Veolia Umweltservice und ungezählten Arbeitsstunden wurde ein Boot gefertigt, welches dem materiellen Wettrüsten für den, in Frankreich unheimlich populären, Ardeche-Marathon Paroli bieten kann.
Mit einem Katamaran (einem sog. Zweirumpfboot) sollten Geschwindigkeit und Fahrstabilität für den teilweise recht turbulenten Fluss optimiert werden. Ein letzter Test auf der Elbe, kurz vor der Abfahrt in den Süden, gab den Teilnehmern Zuversicht für das schwere Rennen über eine Distanz von 32 km.
Am Morgen des 07. November wurden die letzten Vorbereitungen nach einer unruhigen Nacht getroffen und das Boot mit seiner Besatzung ging auf das, von enthusiastischen Kanuten, bereits stark durchfurchte Wasser. Über 600 Sportler in mehr als 80 Booten warten ungeduldig auf das Startsignal. Aber erst als um 10:00 Uhr der Hubschrauber über dieser beeindruckenden Kulisse schwebt gibt es für die entfesselten Elemente kein Halten mehr. Das Rennen hat begonnen! Aber leider damit auch die Erkenntnis, dass unser Boot den Spitzenprodukten französischer Hightech-Schmieden nur unzureichend gewachsen ist und vor allem die Erprobungszeit für unser Boot viel zu kurz bemessen war. Wir kämpfen im Vorderfeld des Rennens, aber schon bald ist uns klar, ein Podestplatz wird es auch in diesem Jahr nicht geben. Der letzte Funken Hoffnung erlischt nach einer Kollision mit einem französischen Boot, bei der unsere Steueranlage außer Gefecht gesetzt wird. Nun heißt es Zähne zusammenbeißen und den Rückstand so klein wie möglich halten. Wir kämpfen!
Am Ende belegen wir Platz 15 von 78 Booten, welche das Ziel erreichen. Die Anstrengungen, die uns dieses Resultat abverlangt, stehen in die Gesichter der Sportler geschrieben.
Es war trotzdem ein tolles Rennen!
Schon am Abend werden die ersten Auswertungen gewagt und Vorschläge für die Verbesserungen an unserem Boot in fröhlicher Runde bei Rotwein und Oliven diskutiert.
An dieser Stelle dürfen natürlich auch die anderen Sportler aus unserem Großboot und unsere Junioren im Zweierkajak nicht vergessen werden. Sie haben ein mindestens genauso schweres Jahr der Vorbereitung hinter sich gebracht, um auf den Punkt genau für diesen Höhepunkt fit zu sein. Das zweite Großboot des ESV bewies Kampfgeist und Moral und belegte trotz einer Kenterung und der Kollision mit einem Felsen den Platz 59. Andere Mannschaften gaben auf, nicht aber unsere Sportler. Sie kämpften, mit einem riesigen Leck im Bootsrumpf, bis zur Erschöpfung ins Ziel.
Unseren beiden Jüngsten, Konrad und Ronny, belegten im Gesamtklassement von 535 Booten Platz 164. Damit schafften es die Junioren sogar in Klassement der Erwachsenen auf Platz 49. Dieser Leistung gebührt alle Achtung und lässt für die folgenden Jahre einiges Erwarten.
Fazit der Sportler und Sportlerinnen – trotz Quälerei, Hindernissen, Enttäuschungen und Meinungsverschiedenheiten – im nächsten Jahr sind wir wieder da, aber diesmal noch besser!