Eisenbahner Sportverein Dresden e.V. - Abteilung KANU - Drachenbootteam Froschcotta
21 | 12 | 2024

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Bei der kleinen Mittagsrast am langweiligen Strand Castello wird ihr im gesättigten und damit im zufriedenen Zustand die Möglichkeit der Überfahrt schmackhaft gemacht. Piombino auf dem Festland ist zu erkennen, obwohl das Wetter leicht diesig ist, aber keiner weiß, wie weit die Paddelstrecke wirklich ist. Die Karten vom Festland fehlen. Die Fährschiffe brauchen eine Stunde. Aus taktischen Gründen wird erstmal die Strecke bis zur Leuchtturminsel Topi beschlossen. 13.00 Uhr sind wir moralisch und körperlich startklar zur Überfahrt.

Nach 20 Minuten sind wir an der Insel Tobi. Noch schnell ein paar Fotos mit der fotogenen Insel im Hintergrund zur Nervenberuhigung. Piombino ist so weit weg, dass es vom Foto ignoriert wird. Dann, ab 13.30 Uhr, weiter in Richtung Norden zur Küste Piombino. Wir paddeln auf den lang gestreckten Wellen und sprechen uns Mut zu, in dem wir unser Vorwärtskommen gegenseitig bestätigen, wenn wieder ein Detail mehr am Horizont zu erkennen ist. Zum Beispiel sieht man erst nur die Umrisse von den Häusern, dann die Fenster, dann Farben und Schatten usw.

Wir paddeln sehr gleichmäßig, kräftig und sehr konzentriert. Sehr schwierig sind die vielen Fährschiffe einzuschätzen. Sie fahren schnell und ihre Richtung wird meistens anders als gedacht. Falls wir im Weg sind, ist es nicht glaubhaft, dass die großen Fähren einen großen Bogen um uns machen. Das Strudelwasser hinter den Fähren wirkt auch sehr lange gefährlich nach. Die Wellen von den Schiffen lassen sich im großen Abstand gut befahren. br>
Der Wind frischt ein wenig auf. 14.30 Uhr sind wir an der Küste vom Festland – eine kleine Brandung steht an, keine Sonne und die Stelle ist fast windgeschützt. Dieser Strand ist nicht gut geeignet zum Zelten. Die Wellen laufen direkt auf und wenn sie größer werden, ist der Strand unter Wasser. Richtung Osten ist nur noch Steilküste und dann der Fährhafen. Also nach Westen an der Küste entlang.

Da wir nur eine grobe Autokarte von Piombino haben, ist jede Umfahrung der Küstenecken immer mit der Erwartung verbunden, dahinter eine Zeltmöglichkeit zu finden. Nichts Ruhiges zum Zelten ist in Aussicht. Die Stadt hat die Küste fast mit bebaut. Genügend Kilometer sind wir heute auch schon gepaddelt und der Wind frischt weiter auf. Wir fahren weiter Richtung Salivoli. Endlich finden wir die Marina, den Sportboothafen von Salivoli.

Mit der Erwartung eine Übernachtungsmöglichkeit dort zu finden, fahren wir in den Hafen ein. Sofort kommt Einer angerannt und verweist uns ungefragt des Platzes. Arme-Leute-Paddler passen anscheinend nicht zu den Luxusjachten. Trotzdem haben wir doch ein bisschen Glück, ein deutschsprachiger Motorjachtbesitzer nimmt sich unser an. Er erläutert uns, dass dort ganz weit hinten, um das Kap rum und wieder in Richtung Norden die erste Möglichkeit eventuell zum Zelten am Strand ist.

Also weiter entlang an der Westküste von Pombino. Es wird frisch bis kühl, die Wellen werden höher und wir sind die Einzigen, die dort Boot fahren. Um das Kap rum, dann noch paar schöne Felsklippen und endlich die Bucht mit großem Strand und Strandkneipe. Wir fragen in der Gaststätte, ob wir hier für eine Nacht zelten können. Es gibt keine Einschränkungen, wir sind sowieso die einzigen Fremden hier. Als Gegenleistung bestellen wir einen Tisch für heute Abend für unser Festessen. Geöffnet ist erst ab 20.00 Uhr. Wir sind die einzigen Gäste bei einem vorzüglichen Fischmenü – mit Wein, Weib, aber ohne Gesang. 22.00 Uhr geht es ab in die Zelte, beleuchtet vom Licht des Leuchtturms. Das Meeresrauschen wird immer stärker.