Eisenbahner Sportverein Dresden e.V. - Abteilung KANU - Drachenbootteam Froschcotta
21 | 12 | 2024

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Sonnabend, 14.04.07, 7.00 Uhr. Die Wellen donnern auf den Strand. Fix die Boote und Zelte retten vor dem Nass des Meeres. Das Aufstehen ist dementsprechend hastig und engagiert. Die Ausläufer der Wellen lecken beständig an den Booten und ab und zu kommt ein Schwall bis zu den Zelten. Bloß gut, das wir diese geschützte Bucht gefunden haben. Nach dem Trockenlegen gibt es im Windschatten einer Strandruine unser gemütliches Bootsfrühstück.

Alles kommt wieder in die Boote. Wir können und müssen aufs Meer, damit wir zum neuen Treffpunkt mit unseren Sportfreunden kommen. Die beladenen Boote schleppen wir in die äußerste nördliche Ecke vom Strand. Dort ist in der Bucht die Brandung geringer als anderswo. Ute sitzt voll eingekleidet, bespannt und gespannt im Boot am Strand und wird dann von Heinz durch die Brandung geschoben. Bei dieser Aktion haben wir alles richtig gemacht.

Dann ist Heinz dran. Ins Boot, alles zugemacht und Pepe auf dem Achterdeck. Pepe muss wieder mal seine Seehundfähigkeiten beweisen. Mit den Händen im Sand abstützend und schiebend geht es langsam zu Wasser. Wie eine Robbe auf dem Trocknen geht es der Brandung entgegen. Dann kommt die unvermeidbare große Brandungswelle, geht mit Getöse über das Boot. Alles geht gut und wir sind im offenen Meer.

Nach 1 km im Wellenpaddeln legt sich die Anspannung. Die Gedanken werden frei für den Rest ringsum. Auf dem Heck ist kein Pepe mehr. Pepe ist weg! Also wieder zurück und den Hund suchen. Pepe rennt ganz aufgeregt am menschenleeren Strand hin und her. Bloß gut, er hat sich gerettet. Es hat ihn mit der Brandung an Land gespült. Heinz muss wieder Anlanden. Er wartet auf den entscheidenden Wellenkamm um rückwärts zu paddeln, damit er möglichst mit dem Wellental angespült wird. Alles geht gut.

Pepe wird eingesammelt und am Boot sicherheitshalber angeleint. Anscheinend fühlt er sich bei rauschender Dünung nicht so sehr als Seehund auf dem Heck. Weil der Brandungsstart nun schon zweimal gelungen ist, muss der Dritte auch noch klappen. Diesmal sind es viele kleine Brecher, die beide abfassen.

Kaum sind wir aus der geschützten Bucht raus, schäumt und bläst es ganz ordentlich. Wir müssen weit von der Küste entfernt paddeln, um nicht in die hohen rollenden Wellen zu kommen. Unser Ziel und Ausstieg soll der Strand neben der Marina di Salivoli sein. Als das Ziel in Sichtweite kommt, schlägt Ute vor, zum Fährhafen zu paddeln, weil noch Zeit ist. Die Fähre von Elba ist noch nicht unterwegs. Auf dieser sollen die Sportfreunde sein. Wir paddeln weiter. Ute ist weit voraus und eine Verständigung ist bei dem Wind nicht mehr gegeben. Heinz ist skeptisch, weil das Risiko groß ist und ihm auch keine Anlandungsstelle im Fährhafen einfällt.

Weiter geht es in Richtung Osten. In der Nähe der Küstenmauer von la Rocchetta, eine spitze Zunge vom Festland Piombino ist es wahrscheinlich schon weit vor der Küste sehr flach, deshalb sind dort besonders hohe überschlagende und lang anstehende Wellen. Wir erkennen mehrere Wellensurfer, die sich bei diesem Seegang gut austoben können und anscheinend auch wissen, was sie tun. Wir halten uns weiter draußen, um so wenig wie möglich Schaumkronen abzufassen. Endlich sind wir in der Nähe der Hafeneinfahrt.